Sicherheitsvorschriften für Lithium-Polymer
Zellen
(Im folgenden nur LI-Zellen genannt)
Grundlagen:
Die Li-Zellen haben eine Zellspannung von 3,7 Volt, die max zulässige
Ladespannung beträgt 4,2 volt pro Zelle.
Steigt die Ladespannung über 4,2 Volt besteht Brandgefahr.
Die minimale Zellspannung beträgt 3,0 Volt, unter dieser Spannung besteht
die Gefahr einer Tiefentladung.
Hat die Zelle weniger als 2,5 Volt ist sie tiefentladen und definitiv defekt.
Bei Reihenschaltungen erhöt sich die Spannung wie folgt:
2 Zellen = 7,4 V
max. Spannung = 8,4 V
min. Spannung 6,0 V
3 Zellen = 11,1 V
max. Spannung = 12,6 V
min. Spannung 9,0 V
4 Zellen = 14,8 Volt
max. Spannung = 16,8 V
min. Spannung 12,0 V
Bei Parallelschaltungen erhöht sich die Kapazität und somit auch der
Entladestrom.
(ZB. 2x 1100 mAh parallel ergibt 2200 mAh)
Die Kapazität der Zellen wird in "C" angegeben.
(Die Zelle hat 1100 mAh , dann ist 10 C Dauerentladestrom 11 A, 1 C Ladestrom
= 1,1 A)
Zum Löten ist meistens ein spezielles Lot notwendig, da die Kontakte aus
Alu bzw. Nickel sind.
Wichtiger noch als die Entladeströme zu kontrollieren ist die Zelltemperatur
zu überwachen.
Die Temperatur sollte nicht über 55°C steigen, da eine höhere
Temperatur zu kürzerer Lebensdauer der Zellen führt.
Aus diesem Grund sollte beim Einabu der Zellen auf Kühlung geachtete werden.
Defekte Zellen erkennt man daran, das sie sich aufblähen und nach "Litschi" riechen.
Lipoabschaltungen sind mit Vorsicht zu genießen.
Abstürze aufgrund von Abschaltungen (zB. beim Torqen) sind weitaus häufiger
als tiefentladenen Zellen.
Am besten man gibt ab und zu mal kurz Vollgas, da merkt man gleich noch wieviel
Power der Akku noch hat.
LI-Zellen haben eine flache Entladekurve die erst ganz am Schluß stark
einbricht.
Das heisst, wenn beim Vollgas geben nicht mehr viel passiert wird es Zeit zur
Landung.
Die Anwendung im Modellsport liegt aber aufgrund der hohen Entladungströme
im experimentiellen Berreich.
Aus diesem Grund wird von uns jedigliche Haftung ausgeschlossen und alle Lithiumzellen
unterliegen den folgenden Sicherheitsvorschriften!
Diese Sicherheitsvorschriften sollen Sie vor gefährlichen Situationen
und/oder
Sachschäden schützen. In den Vorschriften wird die Schwere der potentiellen
Gefahren durch die Gefahrenworte «Achtung», «Warnung»
oder «Gefahr» bezeichnet.
Achtung: Anwendungsfehler können zu gefährlichen
Situationen für Personen oder zu Sachschäden führen.
Warnung: Anwendungsfehler kann zu schweren Verletzungen oder
zu Sachschäden führen.
Gefahr: Unter außergewöhnlichen Bedingungen können
schwere Verletzungen oder umfangreiche Sachschäden die Folge sein.
Um die Sicherheit zu gewährleisten, stellen Sie die Beachtung dieser Anleitung
und anderer, gesetzlicher Sicherheitsvorschriften sicher.
Achtung:
Allgemeine wichtige Hinweise
- Verantwortlich für die Kompatibilität bzw. Eignung ausgewählter
Antriebsakkukomponenten ist die Person, die das Gesamtsystem erstellt oder dessen
Spezifikation festlegt.
- Da LI-Zellen unter verschiedensten Betriebsbedingungen eingesetzt werden können,
darf die Entscheidung
über deren Eignung für einen bestimmten Anwendungsfall erst nach genauer
Analyse und/oder Tests erfolgen, mit denen die Erfüllung der spezifischen
Anforderungen überprüft wird.
- Sowohl die Einhaltung der Montage- und Betriebsanleitung in Zusammenhang mit
den LI-Zellen als auch die Bedienung und Methoden bei Installation, Betrieb,
Verwendung und Wartung können von AS-Modellbau nicht überwacht werden.
Daher übernimmt AS-Modellbau keinerlei Haftung für Verluste, Schäden
oder Kosten, die sich aus der fehlerhaften Verwendung und Betrieb ergeben oder
in irgendeiner Weise damit zusammenhängen.
- Soweit vom Gesetzgeber nicht zwingend vorgeschrieben, ist die Verpflichtung
von AS-Modellbau zur Leistung von Schadensersatz, gleich aus welchem Rechtsgrund,
begrenzt auf den Rechnungswert der an dem schadenstiftenden Ereignis unmittelbar
beteiligten Warenmenge von AS-Modellbau. Dies gilt nicht, soweit AS-Modellbau
nach zwingenden gesetzlichen Vorschriften wegen Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit
unbeschränkt haftet.
- Der Einsatz der LI-Zellen ist so lange untersagt, bis festgestellt wurde,
dass Funktion und Einsatz den allgemeinen Technik-Grundsätzen entspricht.
- Elektrisch betriebene Modelle und Antriebe dürfen nur von ausreichend
ausgebildeten Personen betrieben oder zusammengestellt werden.
- Elektrische Antriebe und Komponenten davon können gefährlich sein,
wenn ein Bediener mit deren Umgang nicht vertraut ist.
- Montage, Inbetriebnahme und Wartung von Antriebssystemen sollte nur von ausgebildeten
und erfahrenem Anwendern vorgenommen werden.
Warnung:
1. Ladehinweise
- Die LI-Zellen dürfen nur mit einem geeigneten Ladegerät, welches
ausdrücklich für die Ladung von LI-Zellen zugelassen ist, geladen
werden.
Fragen Sie Ihren Fachhändler oder Ladegeräte-Hersteller nach genaueren
Informationen. Alle anderen Lademethoden sind gefährlich und daher nicht
zulässig.
- Die LI-Zellen sind nur Freien auf einer feuerfesten Unterlage zu laden. Das
Laden und Lagern im Auto ist wegen der Feuergefahr nicht gestattet. Die Zellen
müssen in einem feuerfesten, isolierten Behälter aufbewahrt werden.
Tipp: Keramik- oder Steinzeugfließen oder Tonuntersetzer, sowie Rigipsplatten
dürften den Anforderungen entsprechen. Bei Metallbehältern auf ausreichende
Isolierung achten, Kurzschlussgefahr. Halten Sie für Brandfälle einen
luftdichten Deckel oder 1-2 Beutel normalen Vogelsand bereit.
- Die bei den technischen Daten vorgeschrieben Lade- und Entladeraten dürfen
nicht überschritten werden. Grundsätzlich gilt die Zellen niemals
mit mehr als 1 C laden.
- Durch die hohe Energiedichte der LI-Zellen besteht Explosions- und Brandgefahr.
- Verwenden Sie immer nur passende, verpolungssichere Steckverbindungen. Alle
stromführenden Leitungen, Steckverbindungen bei Selbstkonfektionierung,
kurzschlusssicher isolieren. Kombinieren Sie niemals unterschiedliche, z. B.
Blechund Goldkontakte, da hier keine sichere Funktion gewährleistet ist.
- Bei der Anwendung von LI-Zellen Kurzschlüsse und Falschpolungen vermeiden.
Durch die hohe Energie der LI-Zellen besteht Explosions- und Brandgefahr.
- Beim Laden sind Kurzschlüsse oder Verpolung einer LI-Zelle (siehe „Umgang
mit LI-Zellen“) und insbesondere des ganzen Akkupacks durch geeignete
Maßnahmen in jedem Fall zu vermeiden. Verwenden Sie nur verpolungssichere
Stecksysteme. Legen Sie die LI-Zellen zum Laden niemals auf eine leitfähige
Oberfläche. (Feuergefahr)
- Die Betriebsspannungsgrenzen (siehe „Umgang mit LIPO-Zellen“)
sind immer einzuhalten. Sonst können Brand oder Explosionen der Zellen
die Folge sein.
Warnung:
2. Umgang mit LI-Zellen
- Das direkte Anlöten von Verbrauchern oder anderen Geräten an die
LI-Zellen ist untersagt.
- Mechanische Bearbeitung oder Belastung sowie das Öffnen der LI-Zellen
sind zu unterlassen. Beschädigte LI-Zellen sind mit Handschuhen anzufassen
und zu entsorgen. Eine weitere Verwendung ist keinesfalls möglich.
- Das Öffnen oder Einschneiden der LIPO-Zellen kann Kurzschlüsse mit
Brandfolge nach sich ziehen. Sollten Haut oder Augen mit dem Elektrolyt in Kontakt
gekommen sein, so sind diese mit viel Wasser zu spülen, min. 15 Minuten.
Ärztlicher Rat sollte in jedem Fall gesucht werden.
- LI-Zellen nicht ins Feuer werfen, es droht Explosionsgefahr.
- LI-Zellen sind vor Flüssigkeiten wie Wasser, Soft Drinks oder z.B. Kaffee
zu schützen.
- Die LI-Zellen sind vor Kindern zu sichern.
- Die LI-Zellen dürfen nicht Mikrowellen, hohem Druck oder Temperatur ausgesetzt
werden, es droht Brand- und Explosionsgefahr.
- Alle Arten von Batterien sind den örtlichen Entsorgungsstellen zuzuführen,
die Entsorgung im Hausmüll ist verboten.
- Sollten die LI-Zellen kurzgeschlossen oder beschädigt/zerstört worden
sein, beobachten Sie den Akku mindestens 20 Minuten und lagern Sie ihn im Freien
auf einer feuerfesten Unterlage. (Feuergefahr).
- Die LI-Zellen sind ausschließlich für den Einsatz im Modellbaubereich
unter Einhaltung aller Sicherheitsvorschriften bestimmt, jede andere Verwendung
ist nicht statthaft.
- Die Verlötung von Parallelpacks darf nur erfolgen, wenn alle Zellen den
gleichen Ladestand haben.
Stellen Sie dieses durch Nachmessen unter Last unbedingt sicher.
- Fliegen Sie Ihren LI-Zellen-Pack nicht leer, es besteht die Gefahr, dass Sie
die 3,0V Grenze unterschreiten. Rechnen Sie sich Ihre ungefähre Flugzeit
= (Kapazität / gemessene Stromaufnahme) aus und planen Sie eine Reserve
von 10-15% ein.
- Verlöten Sie niemals LI-Zellen unterschiedlicher Typen, Kapazitäten
oder verschiedener Bauformen miteinander. LI-Zellen auch nicht mit anderen Akku-
Typen (NiCd, NiMh) kombinieren oder zusammenschalten.
- Die Verwendung von LI-Zellen geschieht auf eigene Gefahr. Jegliche Haftung
für Schäden ist ausgeschlossen, da die ordnungsgemäße Montage
und der Betrieb nicht überwacht werden können.
- Sollten Sie Ihren LI-Zellen-Pack für den Betrieb bei höchster Entladerate
mit Dauervollgas vorsehen, überdenken Sie die Konfiguration des Packs und
bauen Sie ihn nicht zu kompakt, sondern mit einer großen Oberfläche
zur Wärmeabfuhr. Sorgen Sie für Kühlluftzufuhr im Rumpf.
- Denken Sie daran, dass der Elektromotor und Flugregler/Steller die großen
Energiemengen des LI-Zellen-Pack umsetzen muss.
Fragen Sie den Motor- und Regler/Steller Hersteller nach geeigneten Maßnahmen
für Ihre Antriebskomponenten. Viele Regler haben heute z.B. einen Lipo-Modus
für den Betrieb mit LI-Zellen-Packs.
Halten Sie sich bei Anwendungen an unsere Empfehlungen, kontrollieren Sie die
Motortemperatur bei LI-Packs mit großer Kapazität und verringern
Sie gegebenenfalls Strom und Spannung.
- Nach Entladung der LI-Zellen darf eine an der Zellen-Oberfläche gemessene
Temperatur von 55°C nicht überschritten werden.
Gefahr:
3. Verhalten im Brandfall mit LI-Zellen
Sollten LI-Zellen durch irgendwelche äußeren Umstände in Brand
geraten sein sind folgende Maßnahmen zwingend erforderlich.
Behalten Sie die Ruhe und handeln Sie umsichtig. Sperren Sie den Gefahrenbereich.
Veranlassen Sie sofort, dass alle Zuschauer, Passanten und sonstige Personen
die Brandstelle gegen den Wind verlassen.
Soweit möglich, veranlassen Sie die Entfernung aller brennbaren Gegenstände
aus dem Gefahrenbereich.
Atmen Sie die Brandgase und Rauch nicht ein, Vergiftungsgefahr.
Unternehmen Sie keine Löschversuche mit Wasser, Explosionsgefahr.
Als Löschmittel eignen sich:
- trockener Sand, Feuerlöscher, Löschdecken, passende feuerfeste Deckel,
Salzwasser.
Nähern Sie sich der Brandstelle mit Rückenwind und setzen Sie die
Löschmittel beherzt und nach Vorschrift ein. d.h. geben Sie den
Löschsand komplett und auf einmal über die Brandstelle und decken
die Stelle luftdicht ab.
Die Brandstelle ist erst mach vollständigem Auskühlen und längerer
Wartezeit (> 2Stunden) zu räumen und die Reste als Schadstoffabfall
gemäß behördlicher Vorschrift zu entsorgen. Tragen Sie hierbei
Schutzhandschuhe.
Sollten Sie auch nur geringe Zweifel an Ihren Löschversuchen haben, rufen
Sie die Feuerwehr zur Hilfe.